WER WIR SIND

11.02.2013

BVN erhält
Nordend Stadtteilpreis 2013
vom Ortsbeirat 3

Dankesrede zum erhaltenen Stadtteilpreis 2013


"Wichtige Anerkennung des ehrenamtlichen politischen Engagements von Bürgerinitiativen"


Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst gratulieren wir dem Verein Waggong und Ihren Vertretern zu Ihrem erhaltenen Stadtteilpreis. Keine Frage, dass sie ihn alleine verdient hätten. Andererseits ist es uns eine besondere Ehre den Preis mit Waggong, die seit rund 25 Jahren hervorragende Arbeit leisten, teilen zu dürfen.

Im Namen des Vorstands der Bürgervereinigung Nordend e.V. und deren Mitglieder bedanken wir uns beim für das Nordend zuständigen Ortsbeirats 3 für den an uns verliehenen Stadtteilpreis 2013.

Wir werten die Verleihung dieses Preises an die BVN als wichtiges Zeichen der Anerkennung des ehrenamtlichen politischen Engagements von Bürgerinitiativen bzw. engagierten Bürgern.

Wir widmen diesen Preis an erster Stellen den Gründern der Bürgervereinigung Nordend e.V., insbesondere den drei engagierten Brüdern der Familie Salz, ohne die es die BVN wohl nicht gegeben hätte.

Darüber hinaus widmen wir diesen Preis allen, die im Laufe der über dreißig Jahren in irgendeiner Weise über Jahre oder auch nur über einen kurzen Zeitraum die Arbeit der BVN als Mitglieder oder "einfache" Bürgerinnen und Bürger unterstützt haben.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir es aber auch nicht versäumen, an die vielen Frankfurter Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die bereits in den 60er und 70er Jahren, also lange vor der Umweltbewegung der 80er Jahre, sich gegen die geplante Hochstraße, einer Stadtautobahn auf Pfeilern quer durch Frankfurt entlang des Alleenrings letztendlich erfolgreich zur Wehr gesetzt haben.

Hier aus dem Archiv ein Beleg dazu: Ein Schreiben des Haus- und Grundbesitzer-Verein Frankfurt a.M. e.V. vom 2.3.1971 an den damaligen Frankfurter Oberbürgermeister Walter Möller im Namen der "Schutzgemeinschaft Holzhausen, der Mietergemeinschaft Miquelallee/Adiquesallee, der Rat-Beil-Gemeinschaft sowie der Wetteraugemeinschaft" zu einer Diskussionsveranstaltung gegen diese Planung, zu welcher neben dem damaligen OB auch die damals zuständigen Bundes- und Landesminister Leber und Karry u.a. eingeladen wurden. Die Hochstraße wurde schließlich erfolgreich verhindert und in Bonn eine Neuplanung als Tunnel durchgesetzt.

Erlauben Sie uns an dieser Stelle einen Wunsch zu äußern. Nachdem die Jahre der ideologischen Grabenkämpfe hoffentlich überwunden scheinen, wünschen wir uns eine neue politische Kultur, die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Dankbarkeit gegenüber allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich für ihren Stadtteil bzw. ihre Stadt einsetzen wie auch selbstverständlich gegenüber allen politischen Vertretern, wie Ihnen als Mitglieder des Ortsbeirats oder Stadtverordnetenversammlung, die das gleiche Anliegen verfolgen.

Eine gesunde Gesellschaft und eine lebendige Demokratie leben vom Mitmachen und Mitgestalten der eigenen Bürgerinnen und Bürger bzw. der Beteiligung der betroffenen Bevölkerung. Alles andere ist gefährlich!

Leider erleben wir es auch heute noch, dass berechtigten und sachlich vorgetragenen Anliegen in Sitzungen der Ortsbeiräte oder städtischen Ausschüssen mit Polemik, lächerlich oder verächtlich machen begegnet wird. Nicht selten müssen wir uns sogar aus dem Mund von Magistratsvertretern den Vorwurf der Übertreibung oder gar der Aufwiegelei oder der Verunsicherung der Bevölkerung gefallen lassen. Oder man wird durch Reinreden und Reinrufen, aus dem Konzept gebracht und verunsichert.

Diese Beispiele mangelnden Respekts wie auch großer politischer Vorbehalte sind mitverantwortlich für die von allen Seiten beklagte Politikverdrossenheit: Ca. 30 % Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl sollten uns allen Warnung genug sein!
Am Ende kommen wir um einen kleinen Wermutstropfen nicht herum. Leider ist der Alleentunnel – entgegen manch vollmundiger Aussagen - noch lange nicht erledigt. Und die Autobahnspange ins Nordend schon gar nicht! Sie ist zwar aus dem Frankfurter Gesamtverkehrsplan zusammen mit dem Alleentunnel gestrichen worden, doch noch immer im Generalverkehrsplan und dem Flächennutzungsplan des Planungsverbands Rhein-Main enthalten. Vom Bundesverkehrswegeplan ganz zu schweigen.

Der seitens des Landes Hessen kürzlich offiziell erklärte Verzicht auf den Bau des Alleentunnels ist sicherlich ein weiterer wichtiger Schritt zur Verhinderung dieses Projekts. Andererseits ist weder der neue Bundesverkehrswegeplan verabschiedet (nicht vor 2015) und der Planfeststellungsbeschluss aufgehoben worden, noch ist das Problem des mit der Anbindung der A 66 Riederwaldtunnel an die A 661 verbundenen extremen Verkehrsdrucks im Frankfurter Osten gelöst.


Vielen Dank nochmals für die Auszeichnung und für Ihre Aufmerksamkeit!

Friedhelm Ardelt-Theeck
Vorstandsmitglied der Bürgervereinigung Nordend e.V.

 

 

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